Mit dem Spiralbohrer
die Pupillengröße messen
Peter Krebs
Das Licht eines Sternes
läßt hinter einem Stab der Dicke d mm einen d Millimeter breiten, scharfen
Schatten. Da das Licht von dem Stern praktisch parallel einfällt, ist die
Breite des Schattens unabhängig davon, ob er nun direkt hinter dem Stab oder in
50 cm Entfernung gemessen wird. Kommt die Augenpupille in diesen
Schattenbereich, wird der Stern genau dann vollständig vom Stab bedeckt, wenn
der Stab breiter ist als die Augenpupille. Ist der Schattenbereich schmäler,
trifft immer ein Teil des Sternenlichts in die Pupille, der Stern wird nie ganz
verdeckt. Ich kann also den Durchmesser meiner Augenpupille bestimmen, indem ich
den Durchmesser des Stabes bestimme, der den Stern gerade ganz verdeckt.
Begnüge ich mich mit 0.5 mm Genauigkeit, kann ich einfach mit einem Set von
Spiralbohrern von 4 mm, 4.5 mm, 5 mm, ... 7.5 mm, 8 mm aus dem Baumarkt meinen
Pupillendurchmesser bestimmen, indem ich ausprobiere, welches der kleinste
Bohrer ist, mit dem ich den Stern gerade verdecken kann. Wegen der anfangs
erwähnten Parallelität des Lichts ist es dabei gleich, ob ich den Bohrer
direkt vors Auge halte oder weiter weg.
---
erschienen in:
Magellan 3/1 Juli - September 1999, Seite 49