Interessante Mehrfachobjekte
- Winter
Der Fernglas-Klassiker ;-)
Ich könnte ins Schwärmen geraten, aber ich versuche es einmal ganz nüchtern:
der knallhelle (das IST
nüchtern ;-)) Orionnebel M 42 (Ori) dominiert das Gesichtsfeld. Vom
Trapez sind bei dieser Vergr. nur zwei Sterne zu sehen, hier liegt auch der
weitaus hellste Teil des Gasnebels. Von Osten sticht die sehr scharf abgegrenzte
Dunkelzunge in den hellen Nebel. Von diesem dunklen Einschnitt gehen zwei helle
Nebelschwingen nach Nordwesten und Süden leicht gebogen ab. Bei genauerem
Hinsehen fällt noch eine dritte Schwinge auf, die sich recht diffus und
deutlich lichtschwächer als die beiden anderen Richtung Südosten im Raum
verliert. Südlich des hellen Trapeznebels erst eine Dunkelzone, dann wieder
heller Nebel, welcher sich auf grosser Fläche erstreckend nach Süden und
Westen ausdehnt und dort irgendwann diffus endet. In diesem Leuchten sieht man
zwei Bereiche (einer direkt südl. an die Dunkelzone anschliessend), die sich
durch etwas mehr Helligkeit aus dem sonst sehr homogen hellen Nebel hervorheben.
Während die südl. Nebelgrenze gleichmässig verläuft, scheint die
nordwestliche Grenze deutlich konturiert. Südlich des Hauptnebels befindet sich
ein grosser und recht schwacher Bogen, der aber unter etwas schlechteren
Bedingungen schnell selbst für grössere Öffnungen unsichtbar wird. Ein UHC
Filter hilft bei der Wahrnehmung des Bogens.
M 43 (Ori) komplettiert für mich den
Orionnebel-Komplex: von M 42 durch eine Dunkelwolke (mir scheint aber, dass sich
auch hier ganz schwacher Nebel befindet) getrennt. Kleiner, rundlicher Nebel um
einen Stern, der von Osten durch eine Dunkelwolke beschnitten wird und sich
dafür nach Nordosten an dieser Dunkelwolke entlang weiter als in alle anderen
Richtungen ausdehnt - die Kommaform kommt so zustande und ist eindeutig
erkennbar!
Ein gutes Stückchen nördlich M 43 findet sich der sehr einfache
Reflexionsnebel NGC 1977 (Ori). Die südwestliche Nebelgrenze ist klar
erkennbar, eine dunkle Einbuchtung schiebt sich hier in scharfem Kontrast in die
leuchtenden Gasmassen. Nach Norden wird der Nebel allmählich lichtschwächer
und sinkt hier recht schnell unter die Wahrnehmungsgrenze. Weiter nördlich
schliesst sich das Nebelgebiet NGC 1973 (Ori) an, auch wieder ein
Reflexionsnebel. Dieser besteht für mich aus einer hellen Kondensation um einen
Stern, von der sich Nebel nach Südwesten bis zum nächstgelegenen Stern
erkennen lässt. Ausserdem befindet sich knapp nördlich der hellen Kondensation
ein schwacher, länglicher Nebel, der sich parallel zu NGC 1977 nach Osten
ausdehnt.
Als nördlichstes Objekt dieses Feldes präsentiert sich der Offene Sternhaufen NGC
1981 (Ori) als locker verteilte Gruppe grossenteils heller Sterne (etwa
10-12). Bei dieser schwachen Vergrösserung ist der Haufencharakter noch ganz
gut erkennbar, bei höherer Vergrösserung verliert dieses Objekt jedoch ganz
klar an Sehenswürdigkeit!
Vom Reflexionsnebel NGC 1999 im südlichen Bereich des Gesichtsfeldes konnte
nichts gesehen werden, er ist einfach zu klein. Mit etwas mehr Öffnung und
hoher Vergrösserung ist der Nebel aber ein durchaus einfaches und lohnendes
Objekt und darf hier deswegen nicht unerwähnt bleiben.
Zu dieser und der nun folgenden Zeichnung: in diesen beiden Fällen bin ich von
meinen "Prinzipien" abgewichen und habe am Teleskop
Sternkartenausdrucke verwendet, in denen ich die sichtbaren Sterne einfach
umkringelt habe. Dies war einfach aus Gründen der Zeitersparnis notwendig,
ansonsten wäre mindestens eine dieser beiden Zeichnungen nicht fertig geworden.
Da andere Zeichner auch mit dieser Herangehensweise arbeiten, halte ich sie für
zulässig, versuche aber i.d.R. ohne solche Hilfsmittel auszukommen...
Die Wintermilchstrasse im Fuhrmann. Auch wieder ein Feld, welches erst so
richtig mit grossen, UHC-gefilterten Gesichtsfeldern und unter dunklem Himmel
wirken kann. Aaaber
dann...
M 36 (Aur, oben links): etwa 10-15
durchaus hellere Sterne mit leichter Konzentration zur Mitte vor nebligem
Hintergrund aus unaufgelösten Sternen. Könnte natürlich wie die allermeisten
Objekte meines Projektes deutlich mehr Vergrösserung vertragen. :-( M 38
(Aur, oben rechts) besteht aus wesentlich mehr, dafür aber auch schwächeren
Sternen als sein Messier Kollege. Dieser Sternhaufen ist praktisch komplett
aufgelöst, sehr sternreich und bietet durch seine interessante Form einen
auffälligen Anblick: den Hauptteil des Sternhaufens bildet eine längliche und
gebogene Traube aus vielleicht 30-40 Sternen, deren Südrand durch eine
auffällige Sternenleere begrenzt ist – sieht fast wie ein vorgelagerter
Dunkelnebel aus, welcher hier eine scharfe Grenze zieht. Die nördliche Grenze
dieser "Sternentraube" ist nicht so krass begrenzt, hier gehen dafür
ganz deutlich zwei Sternenketten ab...ein seltsamer Anblick! ;-) Etwas weiter
südlich M 38 lässt sich schon auf den ersten Blick eine schwache Wolke
erkennen - NGC 1907 (Aur, oben rechts): 4 Sternchen vor nebligem
Hintergrund, welcher eventuell zur Mitte leicht heller wird - mehr lässt sich
bei dieser Vergrösserung vom Sternhaufen nicht erkennen. Wieder ein Stückchen weiter südlich,
in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem ~ 5mag Stern befindet sich der Gasnebel IC
417 (Aur, mitte): zwei Sternchen von sehr deutlichem Nebel umgeben. Direkt
nördlich des zentral stehenden Sternes ist der Nebel am hellsten. Diffuse
Grenzen zum Raum... NGC 1931 (Aur, oben links) ist für mich
erstaunlicherweise das schwächste Objekt des Gesichtsfeldes! Mit [OIII] Filter
unsichtbar, mit UHC und komplett ohne Nebelfilter etwa gleichwertig schlecht
(aber trotzdem eindeutig) zu erkennen!? 2-3 Sterne (unsicher) stehen vor einem
schwachen, konturlosen Nebel...das war’s dann auch schon! Der Gasnebel IC
410 (Aur, mitte links) dagegen, in den der lockere (eigentlich
unauffällige) Sternhaufen NGC 1893 (Aur) eingebettet ist, zeigt sich
sehr hell und deutlich strukturiert und entschädigt voll und ganz für den
schwächlichen NGC 1931. :-) Der Zentralteil in Form eines Hufeisens ist
wirklich hell! Die Form entsteht durch einen eingelagerten Dunkelnebel, dessen
Grenzen zum Emissionsnebel auffällig scharf im Vergleich zu den anderen Grenzen
des Gasnebels wirken. Um diesen Dunkelnebel ist IC 410 am hellsten. Die
wirklichen Aussengrenzen sind recht schwer zu erkennen (diffus), nach Osten
scheint der Gasnebel blickweise deutlich weiter ausgedehnt als nach Norden. Den
westlichen Abschluss dieser grossartigen Region inmitten der Milchstrasse bildet
der "Flaming Star" Nebel IC 405 (Aur, unten rechts): insgesamt
deutlich schwächer als IC 410 aber immer noch ganz eindeutig erkennbar. Die
Grenzen in alle Richtungen sind ausgesprochen diffus und so lässt sich die
wahre Form nur grob erahnen. Auf jeden Fall ist der Nebel direkt nordöstlich
des hellsten Sternes am hellsten und setzt sich noch weiter in diese Richtung
fort. Auch in Richtung Nordwesten, entlang der hier sichtbaren Sterne bleibt es
irgendwie neblig, doch nichts genaues erkennt man nicht...
Auch hier würde ich gerne wieder in Superlativen sprechen, nimmt mir das noch
jemand ab? ;-)
Drei sehr unterschiedliche Sternhaufen und ein PN (allerdings nur für
"Richfielder"). Beobachterherz, was willst Du mehr?!
Während sich M 47 (Pup, links) sehr hell und voll aufgelöst (etwa 30 Sterne) präsentiert, ist M 46
(Pup, rechts) mit seinen vielen schwächeren, vor unaufgelöstem Hintergrund
stehenden Sternen ein sehr gegensätzlicher Artverwandter. Der Sternhaufen NGC
2423 (Pup, unten links) erscheint prinzipiell M 46 ähnlich, nur wesentlich
schwächer und kleiner – deswegen auch sternärmer. Man kann sich bei diesen
drei Sternhaufen wunderbar die räumliche Tiefe vorstellen, leider jedoch mit
einem "kleinen" Hacken: M 47 klar im Vordergrund (1600 Lichtjahre), M
46 steht weit dahinter (5400 Lichtjahre) und NGC 2423...? NGC 2423 macht dieser
schönen Vorstellung einen Strich durch die Rechnung, der Sternhaufen liegt
trotz seines bescheidenen Auftretens mit etwa 2500 Lichtjahren
entfernungsmässig zwischen den beiden Messiers...
In M 46 steht dann noch als letztes Objekt dieser Zeichnung der PN NGC 2438
(Pup): da recht flächenhell, kann man ihn mit UHC Filter definitiv am Nordrand
des Sternhaufens als "Nicht-Stern" erkennen, selbst mit nur etwa
20facher Vergrösserung...
...trotzdem muss ich mir den PN noch mal genauer vornehmen:
Mit meeehr Power (10") ist der Sternhaufen M 46 eine wahre Pracht!
Über 50 Sterne, aufgegliedert in drei markante Helligkeitsstufen, stehen vor
einem Nebel aus unaufgelösten Sternen, welcher sich bei dieser Vergrösserung
aber nur noch auf die westliche Hälfte beschränkt. Der PN NGC 2438 ist
eine helle, gut begrenzte Scheibe und scheint vor dem Sternhaufen zu schweben.
Tatsächlich befindet sich dieser auch im Vordergrund und gehört somit
physikalisch nicht zu M 46! Unter guten Bedingungen und mit deutlich höherer
Vergrösserung gelang es mir auch schon, dem PN eine eindeutige Ringform zu
entlocken.
Dieses Pärchen ist für mich definitiv einer der schönsten Anblicke am Himmel!
NGC 2359 (CMa, "Thors Helm",
"Hasen-" oder auch "Entennebel" (hä? Ente? Wo denn??)), der
unbestrittene Star dieser Himmelsgegend. Ohne Nebelfilter übersieht man schnell
das unscheinbare Gaswölkchen, mit [OIII] Filter hauts einen fast aus den
Latschen! Dieser Nebel reagiert hervorragend auf Nebelfilter und dankt es einem
mit einem komplett neuen, sehr beeindruckenden Gesicht. Aus dem konturlosen
Wölkchen wird ein echter Knaller, der unter guten Himmelsbedingungen mit
Details wirklich nicht geizt: der helle, elliptische Hauptkörper ist innen
dunkler...eine Blase! Der westliche Rand der Blase ist heller und schärfer zum
Raum begrenzt als das östliche Pendant. Umso länger man schaut, desto mehr drängt sich die Symmetrie zweier dünner Sicheln
auf, die sich kreuzen und an diesen Punkten am hellsten erscheinen – absolut
geil! Ich erkenne drei, mehr oder weniger feine/lange/helle Bögen, die vom
Hauptkörper weg zeigen. Der schwächste Bogen, östlich des Hauptkörpers ist
wirklich schwer zu erkennen, scheint aber an einer Stelle wieder etwas
deutlicher zu werden, um kurz darauf endgültig mit dem Hintergrund zu
verschmelzen...
Das Objekt unter diesen Bedingungen war eines meiner eindrucksvollsten Deep Sky
Erlebnisse der letzten Jahre!
NGC 2374 (CMa) hingegen ist leider sehr
schwächlich und kaum der Rede wert. Eine sehr unscheinbare Sterngruppe,
bestehend aus vielleicht 15 Sternchen. In der Mitte steht ein schwacher und
enger Doppelstern. Schade...
NGC 869 und NGC 884 (Per): hatschi
Persei. Gehört natürlich auch mit in diese Zusammenstellung, allerdings nicht
wirklich zu meinen Favoriten am Himmel. Die beiden sind natürlich sehr hell und
auch recht sternreich, können aber z.B. M 46/47/NGC 2423 im Teleskop nicht die
Show stehlen. Im 4,5"er passen beide NGC´s bequem in ein Gesichtsfeld.
Eine genaue Beschreibung der beiden Sternhaufen kann ich mir hier sparen, die
sollte eigentlich jeder Sternengucker schon mal gesehen haben...
Ein interessantes Detail fällt aber dann doch noch mit grösseren Optiken auf:
in/zwischen den Sternhaufen befinden sich mehrere rötliche Sterne, viel Spass
beim Suchen... :-)
In diesem Feld ging es mir in erster Linie um den riesigen Gasnebel Sharpless
276 (Ori) - "Barnards Loop". Allerdings
braucht man neben einem grossen Gesichtsfeld (um Kontrast zur Umgebung zu haben)
und einem UHC oder besser Hß-Filter eine wirklich sehr gute
Himmelsqualität um bei diesem diffusen "Etwas" erfolgreich zu sein.
Dann zeigt sich eine kontrastschwache, riesige Aufhellung, die sich beim Schwenken des Teleskopes und längerer Beobachtung dann aber doch eindeutig aus
der Schwärze der Nacht herausschält. Generell scheint mir die südliche
Hälfte etwas heller als die leicht gebogene und sich verjüngende Nordhälfte,
die irgendwo bei einem helleren Stern ganz unscheinbar verschwindet. Alle
Grenzen des Nebels sind extrem diffus, nur die M 78 zugewandte, südwestliche
Nebelgrenze scheint etwas deutlicher. M 78 (Ori) selber ist trotz UHC
Filter (M 78 ist Reflexionsnebel und deswegen am besten ohne Filter zu
beobachten) das hellste Objekt im Gesichtsfeld. Ein kompakter, einfacher Nebel
um zwei Sternchen. Die nördliche Nebelgrenze ist sehr scharf (offensichtlich
vorgelagerte Dunkelwolke), während die südliche Grenze diffus und ausgedehnter
erscheint. Erstaunlich, dass man das schon bei dieser geringen Vergrösserung so
deutlich erkennen kann! Selbst NGC 2071 (Ori), wieder ein Reflexionsnebel
knapp nördlich M 78 ist als schwache Aufhellung um ein Sternchen trotz der
geringen Vergrösserung und Filtereinsatz eindeutig erkennbar... Der
Offene Sternhaufen NGC 2112 (Ori) komplettiert dieses sehr interessante
Feld im Orion. Mit Nebelfilter unsichtbar, muss ich diesen herausschrauben, um
den Sternhaufen zu erwischen. Ein kleines, unscheinbares Wölkchen, aus dem
immer wieder etwa 5-10 sehr schwache Sternchen aufblitzen. In der nördlichen
Hälfte scheinen dabei die Sterne etwas heller zu sein...
Hier wird einem wieder wunderbar die Tiefe des Raumes vor Augen geführt!
M 35
(Gem): viele, sehr helle Sterne, voll aufgelöst...ein prächtiger Sternhaufen,
nur 2800 Lichtjahre entfernt. NGC 2158 (Gem) erscheint dagegen als
deutliche, grieselige Wolke, aus der immer wieder einige Sterne heraus
aufblitzen. NGC 2158 ist dabei satte 14000 Lichtjahre entfernt – und man sieht
ihm förmlich die etwa 5fache Entfernung im Okular an!
Ein wirklich aussergewöhnliches Paar.
NGC 2537 (Lyn): recht kleine, exakt runde
Galaxie, die nicht sonderlich schwach ist. Wird zur Mitte nicht heller, gut zum
umgebenden Dunkel abgegrenzt. Auf den zweiten Blick blitzt am dem nahegelegenen
Stern abgewandten Rand immer wieder ein Sternchen in der Galaxie auf und diese
wirkt "irgendwie" unregelmässig. Schliesslich lässt sich erkennen,
dass der ganze dem Stern abgewandte Rand der Galaxie heller als der Rest der
Galaxienfläche zu sein scheint. Höhere Vergrösserung wäre vermutlich noch
förderlich, aber ich habe noch richtig Programm in der Nacht und deswegen
reicht mir das Gesehene. Zuhause bestätigt sich dann mittels Vergleich mit
einem Foto meine Beobachtung. IC 2233
(Lyn): extreeeeem!!! Ein GEILES Teil! Mit 10" braucht’s schon einen
wirklich guten Himmel, aber nach einer kurzen Eingewöhnung ans Bild sehe ich
sie tatsächlich! Ein hauchdünner, sehr langer, geisterhafter Kreidestrich im
Weltraum; meine erste wirkliche "superthin" Galaxie. Sie scheint zum
Stern auf den sie gerichtet ist leicht heller und verliert sich dort irgendwo.
Wer mehr davon will, dem kann ich ruhigen Gewissens das Superthin-Projekt vom
Uwe Glahn auf www.sternenfreunde-eichsfeld empfehlen, da ist "meine"
Superthin nur eine von vielen...
Ein Feld für die besseren Nächte, beide Objekte sind recht lichtschwach. Eine
Grenzgrösse jenseits von 6mag wird für die erfolgreiche Sichtung beider Nebel
schon erforderlich sein.
Abell 21
(Gem): der Medusanebel, vermutlich der einfachste Abell PN. Mit 10" und
Nebelfilter kein Problem, aber eben auch nicht wirklich einfach. Ist unter
perfekten Bedingungen dank der gewissen Größe des Objekts auch schon mit
deutlich weniger Öffnung machbar. Sofort als geisterhafter Schimmer sichtbar,
der schnell an Form gewinnt: eine dickbauchige Sichel, die an den Enden leicht
heller als in der Mitte scheint. In größeren Optiken sollten noch deutlich
mehr Details sichtbar werden, aber mit 10" und geringer Vergrösserung ist
an dieser Stelle Schluss. NGC 2395
(Gem): ist zwar kein allzu schwieriges Objekt aber leider recht unscheinbar. Ein
voll aufgelöster, sehr lockerer und relativ sternarmer (~20 Sterne)
Sternhaufen. Hebt sich in seiner Dichte wenig vom Sternenhintergrund ab.
Und wieder zwei Sternhaufen sehr gegensätzlicher Natur. Während NGC 1807
(Tau) aus recht wenigen, grösstenteils helleren und unregelmässig locker
verteilten Sternen besteht, hat man mit NGC 1817 (Tau) ein wildes
"Gewusel" aus vielen, durchweg schwachen Sternen vor sich, welche sich
auf grösserer Fläche wahllos verteilen. NGC 1817 mit seinen vielen schwachen
Sternchen braucht schon einen wirklich guten Himmel um mit 10" vernünftig
wirken zu können, da ansonsten die allermeissten Haufenmitglieder schnell nicht
mehr sichtbar sind.
Dieses letzte Feld liegt auf einer Deklination von nur –27° und klettert so
in norddeutschen Breiten nicht höher als 10° über den Horizont. Man muss den
richtigen Augenblick erwischen, gutes seeing, freie Südsicht und sehr wenig
Lichtverschmutzung in dieser Himmelsrichtung haben, um hier einen Erfolg
verbuchen zu können. Wenn dieses Pärchen im Zenit stehend (also Südhalbkugel)
beobachtet werden könnte, so hätte man ganz bestimmt einen sehr reizvollen
Anblick! Nur leider habe ich bei meiner Beobachtung mit obigen Bedingungen zu
kämpfen und kalt ist’s noch obendrein ;-(
NGC 2453 (Pup), der Offene Sternhaufen,
besteht aus vielleicht 8-10 Sternchen unterschiedlicher Helligkeit vor nebligem
Hintergrund (unaufgelöste Sterne). NGC 2452 (Pup), der PN, ist trotz den
ungünstigen Bedingungen erstaunlich hell. Ein kleiner, rundlicher Nebel, dem
ich jedoch keine weiteren Strukturen entlocken kann. Alles im Gesichtsfeld ist
reichlich "blurrig", dabei habe ich bei meiner Beobachtung sogar
wirklich Glück mit dem seeing!
Wäre ich jetzt in Namibia, dann würde ich jetzt mal gaanz locker auf über
200x vergrössern und versuchen, dem PN Details zu entlocken... ich bin aber
nicht in Namibia, sondern in Deutschland auf’m Acker... und friere mir hier
die Füsse ab...