Den
Begriff „Palomar“ verbinden wohl die meisten Sternfreunde mit dem 5m
Hale-Teleskop, welches über Jahrzehnte das größte Teleskop der
westlichen Hemisphäre war. Einige Beobachter werden darüber hinaus auch
schon mit dem POSS, dem Palomar
Observatory Sky Survey Bekanntschaft gemacht haben, der dem
Internet-User mittlerweile praktisch den gesamten Himmel in Form einer
fotografischen Durchmusterung eröffnet. Die nördlichen Aufnahmen des
POSS entstanden Mitte des letzten Jahrhunderts mit Hilfe eines 1m
Schmidt-Teleskops auf dem Mount Palomar.
Auch heute noch ist es möglich, auf diesen Fotoplatten Neuentdeckungen zu
machen, das bewies z.B. die letzten Jahre wieder eine Gruppe engagierter
Amateure. Doch die meisten Entdeckungen dieser tiefen
Himmelsdurchmusterung datieren in den Zeitraum der 1950er und 60er Jahre,
genau wie eben auch der Palomar-Katalog der Kugelsternhaufen. Dieser
Palomar-Katalog umfasst lediglich 15 Einträge, welche bei den visuellen
Beobachtern fast ausnahmslos als harte Brocken gelten – Palomar 7 (=IC
1276) als einer der leichteren Objekte ist ein guter Einstieg in diesen
exotischen Katalog.

Gegen Ende der
Dämmerung sollte man dieses erste Skyguide-Objekt recht zügig aufsuchen,
denn den höchsten Punkt seiner Bahn über den südlichen Himmel hat der
schwache Kugelsternhaufen Palomar 7 schon überschritten und nähert sich
langsam wieder dem Horizont. Um 22:00 Uhr steht der Kugelsternhaufen
immerhin noch erträgliche 23° über dem Südwesthorizont, grob 10°
westlich der freisichtig hellen Schildwolke.
Hat
man sich mit dem Sternbild Schlangenträger und dem östlichen Abschnitt
der Schlange vertraut gemacht, so bietet sich als Ausgangspunkt der Stern ν
Oph
an. Wir können an dieser Stelle nur davor warnen, einfach auf gut Glück
in der Gegend zwischen ν
Oph
und
η
Ser
zu stochern, denn
dann ist Frust vorprogrammiert! Palomar 7 ist zwar einer der helleren
Objekte aus diesem Katalog, dennoch stolpert man keinesfalls beim
ziellosen Schwenk über diese sehr schwache Nebelfläche. Vielmehr sollte
man sich mit Hilfe der Detailkarte Stern für Stern an die entsprechende
Position herantasten. Die letzte Aufsuchhilfe bieten zwei etwa ein Grad
auseinander stehende 7,5mag Sterne, auf deren Verbindungslinie sich
Palomar 7 etwas östlich der gedachten Mitte findet.
Einmal
gefunden, präsentiert sich Palomar
7 in mittleren
Geräten (unter exzellenten Bedingungen auch mit weniger Öffnung) als
sehr flächenschwache Aufhellung, die sich gerade vom Himmelhintergrund
abhebt. Mit zunehmend größerer Öffnung fällt es dem Beobachter spürbar
leichter, diese sehr diffuse Fläche zu erkennen, indirektes Sehen wird
aber auch in großen Teleskopen erforderlich bleiben. Der Kugelsternhaufen
ist nur sehr wenig zur Mitte konzentriert, dennoch lässt sich eine solche
leichte Helligkeitszunahme visuell feststellen. Auch werden in Geräten ab
14“-16“ mehrere schwache Sterne im Nebel sichtbar – ob diese dem
Globular zugerechnet werden können, ist uns nicht bekannt.